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Fragen und Antworten

Eine Frage von Katrin Th.:

Meine Diagnose ist HLA B27-assoziierte Spondylarthropathie. Ich habe seit Mitte Januar nächtliche Ruheschmerzen in den Oberarmen, bei Bewegung besser, die Nacht ist gegen 3 Uhr vorbei, und die Medikamente haben bislang nicht geholfen. Gibt es noch eine andere Therapie, alternativ zu diesen Medikamenten (im Augenblick Sulfasalazin und 10 mg Cortison pro Tag) oder auch eine physikalische Therapie? Ich würde alles tun, damit die Schmerzen weggehen. Kann ich die Medikamente einfach weglassen, da sie ohnehin nicht helfen? Habe ständig eine hohe BSG und einen erhöhten CRP-Wert, aber keinen positiven Rheumafaktor.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 17.04.2005:

Aus der Ferne können, dürfen und wollen wir keine Empfehlungen und Ratschläge zu einer individuellen Diagnose und Therapie geben. Allgemein kann man aber sagen, daß eine HLA B27-assoziierte Spondylarthropathie zunächst mit cortisonfreien Entzündungshemmern („nicht-steroidale Antirheumatika“, NSAR) behandelt wird, ggf. in Verbindung mit einem langwirksamen Antirheumatikum („Basismedikament“), vorzugsweise Sulfasalazin. Bei einer hohen Krankheitsaktivität kann es insbesondere in der Einleitungsphase der Therapie notwendig werden, zusätzlich Cortison einzusetzen. Flankiert wird diese Behandlung durch physikalische Maßnahmen, z.B. Kältetherapie u.ä. sowie je nach Befund auch durch Krankengymnastik oder auch durch Massagen etc. Wenn es unter einer solchen, ausreichend lange durchgeführten Therapie zu keiner oder nur zu einer unzureichenden Wirkung kommt, sollte nach den gegenwärtigen Expertenempfehlungen in einem nächsten Schritt das NSAR (der cortisonfreie Entzündungshemmer) gewechselt werden. Ist dies geschehen und kommt es nun auch unter diesem in Höchstdosis bzw. maximal verträglicher Dosis eingesetztem Medikament immer noch nicht zu einer ausreichenden Wirkung, stellt sich die Frage, ob u.U. eine Behandlung mit einem TNF-alpha-blockierenden Medikament möglich ist. Dazu gibt es einige Bedingungen, die erfüllt sein müssen. Neben den genannten Voraussetzungen (ausreichend lange Therapie mit den oben angeführten konventionellen Medikamenten) ist dies vor allem auch eine gesicherte Diagnose einer ankylosierenden Spondylitis.

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