Sie sind hier: rheuma-online » Archiv » Fragen und Antworten

Fragen und Antworten

Eine Frage von M.S.: :

Ich leide heftig unter zunehmenden Schmerzen in den Großzehengrundgelenken, bedingt durch Hallux Rigidus. Meine behandelnden Ärzte raten mir zur Operation beider Füsse. Bei 3 Operateuren habe ich mich vorgestellt mit dem Ergebnis, dass mir 3 unterschiedliche OP-Methoden vorgeschlagen wurden: 1. Versteifung der Gelenke( ein furchtbarer Gedanke!), 2. Op nach Brandes, 3. Op nach der Methode Austin. Was ist zu diesen Operationen zu sagen?

 

Die Antwort gibt Dr. med. B. Stuckmann, 1.06.2002:

Die Antwort gibt unser orthopädischer Experte Dr. Stuckmann:

Anläßlich Ihrer Fragestellung möchte ich kurz zu den verschiedenen Therapiemöglichkeiten Stellung nehmen.

Bei einem Hallux rigidus (Arthrose und Einsteifung des Großzehengrundgelenkes) gibt es prinzipiell 3 operative Möglichkeiten:

  • Operation nach Brandes
  • Versteifung (?Arthrodese?) des Großzehengrundgelenkes
  • Großzehengrundgelenksprothese

Die Operation nach Brandes zeigt langfristig häufiger Probleme mit Zehenfehlstellungen und erneuten, schmerzhaften Arthrosen und Einsteifungen in dem neu geschaffenen Gelenk. Deshalb wird diese Methode heute überwiegend nur noch für den älteren Patienten empfohlen.

Die Versteifung (Arthrodese) stellt entgegen Ihrer "furchtbaren Gedanken" üblicherweise ein funktionell gutes Ergebnis dar. Die Funktion des Fußes ist nach heutiger Erfahrung nach Arthrodese des Großzehengrundgelenkes besser als bei einer OP nach Brandes. Deshalb wird die Arthodese bevorzugt beim jungen Patienten empfohlen.

Umfangreiche Erfahrungen mit Großzehengrundgelenksprothesen bestehen nicht. Es werden Ihnen frühzeitige Lockerungen nachgesagt.

Eine Indikation zu einer Operation nach Austin besteht bei einem echten Hallux rigidus nicht.

 

Oberarzt der Orthopädischen Rheumatologie

St. Josef, Zentrum für Orthopädie und Rheumatologie

Bergstr. 6 - 12

42105 Wuppertal

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.