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Fragen und Antworten

Eine Frage von Sabine:

Hallo Herr Dr. Langer, seit zwei Jahren spritze ich zweimal wöchentlich Enbrel, das für mich bislang bestverträglichste Basismedikament. Der Versuch, MTX zusätzlich einzunehmen, ist leider fehlgeschlagen. Es ergaben sich "jungfräuliche Laborwerte" nur - ich hatte sehr viel Schmerzen und zusätzlich noch die unerträglichen Nebenwirkungen von MTX. Zusätzlich nehme ich täglich 8 mg Metysolon und 1 - 2 Kapseln Voltaren Resinat.

 

Die Wirkung an beiden Händen trat sehr schnell ein. Ich kann meine Finger wieder gut bewegen und bei meinen Alltagstätigkeiten fast voll einsetzen - ein großes Geschenk! Die beiden bereits deformierten Handgelenke bildeten sich verständlicherweise nicht mehr zurück. Ich habe noch nicht den Mut gehabt, sie operieren zu lassen, insbesondere wenn ich an die Risiken denke. Vermutlich müßte ich einen sehr guten Handchirurgen aufsuchen. Auch die Meinung der Ärzte ist unterschiedlich. Einerseits wird mir, solange ich meine Hände für meine nötigen Arbeiten

einsetzen kann, von einer Operation abgeraten, andererseits wird mir zu einer sofortigen Beseitigung der Deformierungen geraten.

 

Können sie mir eine Erklärung geben, warum Enbrel bei den großen Gelenken wie Ellenbogen, Knie und Füßen kaum Schmerzerleichterung bringt? Die Entzündungen sind allerdings überall fast zurückgegangen.

 

Weiterhin stehe ich vor einem Rätsel, warum meine Morgensteifigkeit erst am Nachmittag beendet ist? So gegen Abend habe ich meistens meine schmerzfreieste Zeit. Nach Absprache mit meinem Rheumatologen, habe ich die nötige Cortisonmenge abends eingenommen, um die lange Morgensteifigkeit zu verkürzen. Auch das hat so gut wie keinen Erfolg gebracht.

 

Für Ihre Mühe bei der Beantwortung meiner Fragen bedanke ich mich schon

jetzt. Viele Grüße....

 

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 18.09.2002:

Aus der Ferne ist dafür kaum eine Erklärung abzugeben. Man müsste dazu den genauen Befund kennen und wissen, was mit den großen Gelenken genau ist. Ungewöhnlich erscheint mir, dass Enbrel hier nicht helfen sollte. Die Frage ist, ob es sich bei den Problemen im Bereich der Gelenke, die auf die Enbrel-Therapie nicht ansprechen, um arthritis-bedingte Probleme handelt oder ob andere Ursachen zugrunde liegen, zum Beispiel eine Arthrose in der Folge der vorausgegangenen Entzündungen oder auch Probleme im Bereich der Muskulatur oder der entsprechenden Sehnenansätze.

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