Aktualisiertes Konsensus-Statement zum Einsatz von Rituximab bei rheumatoider Arthritis

Ein internationales Expertengremium hat das Konsensus-Papier zu Rituximab (MabThera®) aus dem Jahr 2006 aktualisiert. In Übereinstimmung mit den grundlegenden Prinzipien der neuen therapeutischen Strategien und Optionen bei rheumatoider Arthritis sind Vorschläge für das generelle Vorgehen und für spezifische Fragestellungen erarbeitet worden.

(Montag, 04.04.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Rituximab ist ein Antikörper, der gezielt an eine Untergruppe von B-Zellen bindet und damit ausschaltet. Bildnachweis: Roche Pharma AG

Mit Rituximab, einem chimärer, monoklonalen Antikörper, der gegen CD20-positive Zellen gerichtet ist, wurde das Therapieprinzip der B-Zelldepletion in die Rheumatologie eingeführt. Wirksamkeit und das akzeptable Sicherheitsprofil dieses Therapieansatzes sind in mehreren Studien belegt worden.

Im Jahr 2006 wurde ein erstes Konsensus-Papier formuliert, um den Nutzen, Beschränkungen und Sicherheitsaspekte der Anwendung von Rituximab darzulegen.

Um der großen Menge an neuen Informationen Rechnung zu tragen, ist jetzt eine Aktualisierung vorgenommen worden, die neue Einblicke sowohl hinsichtlich der Wirksamkeit als auch der Sicherheit vermittelt (siehe Tabelle in der Publikation).

Bei der Erstellung dieses neuen Dokuments, die eine Reihe von Maßnahmen erforderte, waren zahlreiche internationale Fachleute für die medikamentöse Behandlung der rheumatoiden Arthritis (RA) beteiligt.

Zu den in der aktuellen Publkation aufgeführten neuen Aspekten zählen die Daten zum Nutzen von Rituximab bei früher RA. Außerdem gilt jetzt als gesichert, dass Rituximab vorwiegend bei seropositiver RA wirksam ist.

In neueren Studien wurde auch die Wirksamkeit bei niedrigerer Dosierung und alternativer therapeutischer Vorgehensweise bestätigt, wobei zur Festlegung der optimalen Strategie noch weiter geforscht werden muss.

Sicherheitsdaten aus der rheumatologischen und der onkologischen Literatur liefern Hinweise auf die Notwendigkeit für ein Hepatitis-Screening wie auch die quantitative Analyse der Immunglobuline, um Patienten, die ein höheres Infektionsrisiko tragen, zu identifizieren.

Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse besteht keine Notwendigkeit für ein Routine-Screening auf Tuberkulose. Wie bei den anderen Biologicals sollte überprüft werden, inwieweit Impfungen erforderlich sind.

Es wird auch über sehr seltene Sicherheitsprobleme, wie PML berichtet.

In den laufenden Untersuchungen sollten die offenen Fragen geklärt werden und schließlich zu einer optimalen Anwendung von Rituximab führen.

Literatur und Links


Consensus statement on the use of rituximab in patients with rheumatoid arthritis
J S Smolen1, E C Keystone2, P Emery3, F C Breedveld4, N Betteridge5, G R Burmester6, M Dougados7, G Ferraccioli8, U Jaeger9, L Klareskog10, T K Kvien11, E Martin-Mola12, K Pavelka13, The Working Group on the Rituximab Consensus Statement
Ann Rheum Dis 2007;66:143-150 doi:10.1136/ard.2006.061002
Abstract

Updated consensus statement on the use of rituximab in patients with rheumatoid arthritis 
Maya H Buch1,2, Josef S Smolen3,4, Neil Betteridge5, Ferdinand C Breedveld6, Gerd Burmester7, Thomas Dörner7, Gianfranco Ferraccioli8, Jacques-Eric Gottenberg9, John Isaacs10, Tore K Kvien11, Xavier Mariette12, Emilio Martin-Mola13, Karel Pavelka14, Paul P Tak15, Desiree van der Heijde6, Ronald F van Vollenhoven16, Paul Emery1,2, for the Rituximab Consensus Expert Committee Ann Rheum Dis doi:10.1136/ard.2010.144998 Published Online First 6 March 2011
Full Text

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