Einfluss von Rituximab auf die Lebensqualität und körperliche Funktionskapazität bei RA-Patienten: Ergebnisse aus dem British Society for Rheumatology Biologics Register

Auch in der klinischen Routinepraxis erwies sich Rituximab (MabThera®) als effektive Therapie bei der Verbesserung der Lebensqualität und der körperlichen Funktionskapazität.

(Mittwoch, 16.11.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

httpwww.rheumatology.org ACR 2011 Chicago

Hintergrund/Zielsetzung
Eine Verbesserung der Lebensqualität und der körperlichen Funktionskapazität bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (RA), die mit Rituximab behandelt werden, ist bereits in klinischen Studien gezeigt worden.

Die am Sonntag, 6. November 2011 während des ACR/ARHP Annual Scientific Meetings 2011 in Chicago vorgestellte Untersuchung hatte nun das Ziel, die Lebensqualität und die körperliche Funktionskapazität sechs Monate nach Start einer Behandlung mit Rituximab unter den Bedingungen der klinischen Routinepraxis in Großbritannien zu evaluieren. Zusätzlich sollten Faktoren identifiziert werden, die mit der Verbesserung der physischen Funktionskapazität assoziiert waren.

Methodik
In die Studie waren 448 RA-Patienten aufgenommen worden, die im British Society for Rheumatology Biologics Register – einer nationalen prospektiven Kohortenstudie – registriert waren und mit einer Rituximab-Behandlung begonnen hatten.

Die Patienten hatten zu Studienbeginn und nach sechs Monaten den Health Assessment Questionnaire (HAQ) ausgefüllt. Um die Verbesserungen bei den Zielkriterien zu bewerten, wurden die Veränderungen im HAQ und im Fragebogen EQ-5D (European Quality of Life – 5 Dimensions) ausgewertet.

Mit Hilfe von multivariaten Regressionsmodellen wurden Faktoren identifiziert, die mit Verbesserungen der HAQ-Scores bei Patienten unter einer Rituximab-Therapie, die zuvor auf mindestens einen TNF-Inhibitor nicht angesprochen hatten, assoziiert waren.

Ergebnisse
Sechs Monate nach Behandlungsbeginn mit Rituximab waren der mittlere HAQ, EQ5D Utility-Score* und die mittleren Werte der visuellen Analogskala im EQ5D signifikant verbessert (Tabelle 1 im Originalabstract). Mehr als ein Drittel der Patienten (36 %) erreichten eine minimal klinisch bedeutende Veränderung im HAQ (Verbesserung von mindestens 0,22 Punkten).

In den multivariaten Analysen stellte sich heraus, dass ein hoher HAQ zu Studienbeginn signifikant mit einer Besserung des HAQs assoziiert war. Patienten, die gleichzeitig mit Steroiden behandelt wurden, hatten eine geringere Chance, sich im HAQ zu verbessern (Tabelle 2 im Originalabstract).

Für ältere Patienten, Frauen und Raucher war die Wahrscheinlichkeit, entweder eine Verbesserung im HAQ oder sogar die minimal klinisch bedeutende Veränderung im HAQ zu erreichen, ebenfalls geringer.

Schlussfolgerung
In der klinischen Routinepraxis erwies sich Rituximab als effektive Therapie bei der Verbesserung der Lebensqualität und der körperlichen Funktionskapazität. Zu den Faktoren, die den Grad der Besserung der physischen Funktionsfähigkeit beeinflussten, gehörten: der Grad der Behinderung zu Studienbeginn, Rauchen, gleichzeitige Einnahme von Steroiden, das Alter und das Geschlecht.

*Gibt an, wie zufrieden der Patient mit seinem Gesundheitszustand ist.

Literatur und Links

ACR 2011 – 1211
Impact of Rituximab On the Quality of Life and Physical Function of Patients with Rheumatoid Arthritis: Results From the British Society for Rheumatology Biologics Register

Moetaza M. Soliman1, Kimme L. Hyrich2, Mark Lunt2, Kath D. Watson2, Deborah PM Symmons2 and Darren M. Ashcroft1, 1School of Pharmacy and Pharmaceutical sciences, University of Manchester, Manchester, United Kingdom, 2Arthritis Research UK Epidemiology Unit, University of Manchester, Manchester, United Kingdom

Monday, November 7, 2011: 9:00 AM-6:00 PM
Abstract

 

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