Mehr Patienten in Remission durch frühzeitige Therapieeskalation

TNF-alpha-Blocker haben neue Maßstäbe in der Behandlung chronisch-inflammatorischer Erkrankungen gesetzt. Aktuelle Behandlungskonzepte zielen im Sinne des Treat-to-Target-Grundsatzes auf das Erreichen der klinischen Remission. Die anfängliche Skepsis gegenüber der TNF-alpha-Therapie ist der langjährigen Erfahrung mit dem Ergebnis eines guten Wirksamkeits- und Sicherheitsprofils gewichen. Parallel wird daran geforscht, die Therapie weiter zu optimieren.

(Montag, 08.06.2015)

„Die Besonderheit von TNF-alpha ist, dass das Zytokin verschiedene pathogene Stoffwechselprozesse beeinflussen kann“, erläuterte Professor Dr. Andreas Krause, Berlin.9 Chronisch-inflammatorische Erkrankungen sprechen unterschiedlich stark auf eine Inhibition bestimmter Zytokine an.8 Dabei kommt der Hemmung von TNF-alpha ein umfassendes therapeutisches Potenzial bei einer Vielzahl von Erkrankungen zu. „Aufgrund der starken und umfassenden Wirkung wurde anfangs erwartet, dass die Hemmung von TNF-alpha ein entsprechend hohes Risiko für Nebenwirkungen birgt“, so Krause. „Heute zeigen die umfangreichen Daten des deutschen Biologika-Registers RABBIT ein anderes Bild“.

Die Analyse der Daten von über 5.100 RA-Patienten, die mit oder ohne TNF-alpha-Blocker behandelt wurden,  weist vergleichbare Inzidenzen maligner Erkrankungen bzw. von Rezidiven auf.10 Neue Daten aus Analysen europäischer Register zeigen, dass auch das Risiko für ein Auftreten von Melanomen oder Lymphom-Subtypen bei mit TNF-alpha-Blockern behandelten und biologikanaiven Patienten vergleichbar ist.11,12 Adalimumab (Humira) ist heute mit 2.573 Patienten das im RABBIT-Register am häufigsten dokumentierte Biologikum.13 Das Sicherheitsprofil von Adalimumab wird zudem aus der Behandlung von 23.458 Patienten in den verschiedenen Indikationen belegt.3 Dies entspricht einer kumulierten Expositionsdauer von über 36.730 Patientenjahren.

Mit dem Einsatz von TNF-alpha-Blockern hat sich ein Wandel in der RA-Therapie vollzogen: „Das generelle Therapieziel ist heute laut S1-Leitlinie die klinische Remission bzw. für die fortgeschrittene RA alternativ eine möglichst niedrige Krankheitsaktivität“, erklärte der Münchener Internist und Rheumatologe Professor Dr. Klaus Krüger. Um dieses Ziel in der RA-Therapie zu erreichen, wurde das Treat-to-Target-Prinzip mit klaren therapeutischen Zeitfenstern entwickelt.14 Die Zulassungsstudien PREMIER5 und DE0196 zeigen in der Kombinationstherapie Adalimumab + MTX sowohl bei Patienten mit langjährig bestehender RA als auch bei früher aggressiver RA, dass ein schnelles Therapieansprechen und eine langanhaltende Wirksamkeit über zehn Jahre aufrechterhalten werden kann. Dabei zeigt sich, am Beispiel Adalimumab, der Vorteil einer möglichst frühzeitigen Therapie mit TNF-alpha-Blockern. Ein Vergleich der Daten aus der PREMIER- sowie der OPTIMA-Studie15 macht deutlich, dass sich durch die frühzeitige Therapieeskalation nach sechs Monaten auf Adalimumab + MTX bei unzureichendem MTX-Ansprechen eineinhalb Jahre später etwa dreimal so viele Patienten in Remission befinden, als mit MTX allein (39,7 vs. 13,4 % in Woche 78 bzw. 76). „Diese Beobachtungen aus Studien sprechen klar für einen frühen Einsatz der Kombinationstherapie“, so Krüger.

Literatur

1 Fachinformation Humira®, Stand: März 2015
2 Sfikakas P, Current Directions in Autoimmunity 2010; 11: 180-210
3 Burmester GR et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 517-524
4 Keystone EC et al., J Rheumatol 2013; 40: 1487-1497
5 Keystone EC et al., Ann Rheum Dis 2013; 72(Suppl 3): 227
6 Mease PJ et al., Ann Rheum Dis 2009; 68: 702-709
7 Sieper J et al., Ann Rheum Dis 2013; 72: 815-822
8 AbbVie, Data on File (Stand: Ende 2014)
9 van Vollenhoven RF et al., Arthritis Care Res 2010; 62: 226-234
10 Bansback NJ et al., Ann Rheum Dis 2005; 64: 995-1002
11 Feagan BG et al., Gastroenterology 2008; 135:1493-1499
12 Kimball AB et al., Postervorstellung beim 67. Jahrestreffen der American Academy of Dermatology, 6.-10. März 2009,         San Francisco, Kalifornien (USA)

Quelle: Pressemitteilung AbbVie

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