Rituximab plus MTX beugt Gelenkschäden vor und reduziert Synovitiden und Osteitiden –Ergebnisse einer randomisierten, placebokontrollierten Studie bei RA

Die in dieser randomisierten, placebokontrollierten Studie mit der Magnetresonanztomographie erhobenen Daten bestätigen die radiographischen Befunde, die belegen, dass die Kombination von Rituximab mit MTX Gelenkschäden bei Patienten mit aktiver RA verhindern kann. Diese Ergebnisse wurden auf dem diesjährigen EULAR Kongress in London vorgestellt.

(Montag, 06.06.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Ziel dieser Studie, in der die Daten zur Effizienz mittels Magnetresonanztomographie (MRT) erhoben wurden, war zu untersuchen, inwieweit Rituximab und Methotrexat (MTX) einen Einfluss auf Gelenkerosionen, Gelenkspaltverschmälerungen, Synovitiden und Osteitiden bei Patienten mit aktiver rheumatoider Arthritis (RA) ausübt.

Für die Studie geeignet waren Patienten, wenn sie Biologic-naiv waren und trotz stabiler MTX Dosen (12,5-25 mg pro Woche) unter einer aktiven RA (DAS28-CRP >3,2) litten und Antikörper gegen Citrullinierte Proteine/Peptide (anti-CCP) aufwiesen oder Rheumafaktor(RF)-positiv waren.

Patienten mit einer Krankheitsdauer von mehr als einem Jahr mussten radiologisch darstellbare Erosionen und eine klinisch aktive RA der Metacarpophalangealgelenke (MCP, Fingergrund-Gelenke) oder des Handgelenkes aufweisen. Waren die Patienten weniger als ein Jahr erkrankt, mussten eine kernspintomographisch darstellbare, aktive Synovitis nachweisbar sein.

Die Patienten wurden randomisiert auf Placebo + MTX, Rituximab 2x500 mg + MTX oder Rituximab 2x1000 mg + MTX eingestellt. Rituximab wurde an den Tagen 1 und 15 intravenös infundiert. Lag der DAS28 nach der 24. Woche bei mehr als 2,6, erhielten die Patienten einen zweiten Kurs Rituximab. Alle Patienten wurden mit einer Prämedikation mit 100 mg Methylprednisolon intravenous behandelt.

Die Aufnahmen mit der Magnetresonanztomographie wurden bei der Screeningvisite, nach 12, 24 und 52 Wochen angefertigt und von zwei Radiologen gelesen. Für die Auswertung wurden der OMERACT-RA MRT-Score (RAMNIS) und der validierte MRT JSN Score [1] herangezogen. 

Insgesamt wurden 185 Patienten randomisiert. Die Basisdaten der drei Gruppen zeigten ein gute Übereinstimmung: mittlere Krankheitsdauer ~4,5 Jahre; DAS28-CRP >5,3; MRT Erosions-Score ~14.

Ab Woche 12 wurden bei den Patienten unter Rituximab plus MTX im Vergleich zu Placebo plus MTX signifikante Reduktionen der Synovitiden und Osteitiden beobachtet 8ergebnisse s. Tabelle im Originalabstract).

Die mit Rituximab behandelten Patienten wiesen außerdem eine signifikant niedrigere Progression der Erosionen nach 24 und 52 Wochen und eine signifikante Reduktion der Gelenkspaltverschmälerung nach 52 Wochen auf (Tabelle).

Die Sicherheitsdaten stimmten mit den zuvor berichteten Daten bei Biologic-naiven Patienten überein [2]. Schwere unerwünschte Wirkungen traten bei 8%, 5% und 7% der mit Placebo + MTX, Rituximab 2x500 mg + MTX bzw. Rituximab 2x1000 mg + MTX behandelten Patienten auf.

Fazit
Bei Patienten mit aktiver RA, die Biologic-naiv waren und nicht ausreichend auf Methotrexat angesprochen hatten, führte die Therapie mit Rituximab 2x1000 mg bereits nach 12 Wochen zu einer kernspintomographisch dargestellten Reduktion der Synovitis und Osteitis.
Beide Rituximab-Dosierungen (2x1000 mg, 2x500 mg) reduzierten nach 24 und 52 Wochen signifikant die erosiven Gelenkschäden und die Gelenkspaltverschmälerung nach 52 Wochen.

Literatur und Links

1 Peterfy C et al. Ann Rheum Dis 2009;68(Suppl3):89, Abstract
2 Emery P et al. Ann Rheum Dis 2010;69:1629−35, Full Text

EULAR 2011- OP0246
RITUXIMAB (RTX) PLUS METHOTREXATE (MTX) PREVENTS BONE EROSION AND JOINT-SPACE NARROWING (JSN) AND REDUCES SYNOVITIS, OSTEITIS AS SHOWN ON MRI: RESULTS FROM A RANDOMISED, PLACEBO-CONTROLLED TRIAL IN PATIENTS (PTS) WITH RHEUMATOID ARTHRITIS (RA-SCORE)
C. Peterfy 1,*, P. Emery 2, P.-P. Tak 3, M. Østergaard 4, J. DiCarlo 1, K. Otsa 5, F. Navarro Sarabia 6, K. Pavelka 7, K. Preston 8, T. Shaw 9, M.-A. Bagnard 10, A. Gabriele 10
1Spire Sciences, San Francisco, United States, 2Leeds General Infirmary, Leeds, United Kingdom, 3University of Amsterdam, Amsterdam, Netherlands, 4Copenhagen University Hospital, Glostrup, Denmark, 5Tallinn Central Hospital, Tallinn, Estonia, 6Hospital Universitario, Seville, Spain, 7Charles University, Prague, Czech Republic, 8Quintiles Ltd, Bracknell, 9Roche, Welwyn Garden City, United Kingdom, 10F Hoffman-La Roche Ltd, Basel, Switzerland
Abstract

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