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Lyme-Arthritis

Nach dem kleinen Örtchen Lyme im amerikanischen Bundesstaat Connecticut benannte Arthritis. Dort war erstmals im Sommer 1975 unter den nur 5000 Einwohnern bei 12 Kindern die plötzliche Häufung einer Arthritis beobachtet worden, die zunächst als juvenile chronische Arthritis diagnostiziert wurde. Da die juvenile chronische Arthritis üblicherweise sehr selten ist, war diese Zahl an Neuerkrankungen in so kurzer Zeit sehr ungewöhnlich. Eine besorgte Mutter informierte daraufhin die Gesundheitsbehörde in Connecticut. Gleichzeitig berichtete eine andere Mutter der rheumatologischen Klinik an der Universität in Yale über eine neu aufgetretene "Arthritis-Epidemie" in ihrer Familie. Die dortigen Rheumatologen erkannten sofort, daß hier eine Arthritis vorlag, die nicht so richtig in das Schema aller bislang bekannten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen paßte. Daraufhin entschlossen sich die Yale-Rheumatologen zu Untersuchungen direkt vor Ort. Durch eine intensive Forschungsarbeit in Lyme und den anliegenden Gemeinden konnten sie innerhalb von 2 Jahren bei 51 Personen, 39 Kindern und 12 Erwachsenen, ein völlig neues rheumatologisches Krankheitsbild beschreiben, die sogenannte Lyme-Arthritis. Der Schlüssel zur Aufklärung der Krankheitsursache lag in der Beobachtung, daß in allen Fällen der Arthritis eine ungewöhliche Hautveränderung vorausgegangen war, nämlich eine rötliche Stelle, die sich später ringförmig vergrößerte und ausdehnte, wobei dann üblicherweise die Hautrötung in der Mitte im Verlauf zunehmend abblaßte. Zunächst konnte sich allerdings nur einer der 51 Betroffenen daran erinnern, daß dieser Hautveränderung ein Zeckenbiß vorausgegangen war. Diese Angabe war indes der erste Angriffspunkt für die weitere epidemiologische Suche. In der Folge konnte dann mit dem Nachweis von Borrelia Burgdorferi der Erreger isoliert werden, der von Zecken auf den Menschen übertragen wurde und die Arthritis verursachte.

Siehe auch unter Borrelien; Borreliose.

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