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Prognose einer niedrigen Krankheitsaktivität oder Remission mithilfe der Daten zum frühen Ansprechen auf eine Therapie mit TNF-Inhibitoren: explorative Analysen der TEMPO-Studie

In dieser Analyse der TEMPO-Daten gelang es, bei 80 bis 90 Prozent der Patienten innerhalb von 12 Wochen nach Beginn einer Therapie mit Etanercept oder Etanercept plus Methotrexat zu prognostizieren, ob ihre Krankheitsaktivität nach einem Jahr ein niedriges Niveau erreicht haben würde oder nicht. Bei circa 10-20 Prozent der Patienten war hingegen mehr Therapiezeit erforderlich, um zu dieser Entscheidung zu kommen.

Kategorie: Etanercept, Rheumatoide Arthritis
(Mittwoch, 02.11.2011, Dr. Barbara Missler-Karger)

Die Vorhersage des Krankheitsverlaufs unter eine Therapie mit TNF-Inhibitoren wäre für alle Beteiligten: Patient, Arzt und Kostenträger von hohem Wert. In Analysen der TEMPO-Studie sind jetzt Entscheidungsbäume abgeleitet und validiert worden, um Patienten mit  rheumatoider Arthritis (RA) 12 Wochen nach Therapiebeginn mit Etanercept als Monotherapie oder in Kombination mit Methotrexat zu kategorisieren:

Es wurden drei Gruppen gebildet: Patienten, bei denen nach einem Jahr eine niedrige Krankheitsaktivität (LDA) vorausgesagt wurde; Patienten, bei denen vorhergesagt wurde, keine LDA nach einem Jahr zu erreichen und Patienten, die weitere Therapiezeit benötigten, um kategorisiert werden zu können.

Eine niedrige Krankheitsaktivität war als Disease Activity Score - DAS28 von ≤3,2 oder einem Clinical Disease Activity Index (CDAI) von ≤10,0 definiert. Die LDA wurde nach 52 oder 48 Wochen errechnet. Demografische, Labor und klinische Daten wurden zu Studienbeginn und nach 12 Wochen als Responseprädiktoren herangezogen.

Eine niedrige Krankheitsaktivität wurde bei 39 Prozent (67/172) der Patienten unter einer Etanercept-Monotherape und bei 60 Prozent (115/193) der Patienten, die mit der Kombination von Etanercept plus Methotrexat behandelt wurden, festgestellt.

Unter der Etanercept-Monotherapie konnten bei 53 Prozent vorhergesagt werden, eine LDA nach 12 Monaten zu erreichen. Bei 39 Prozent wurde prognostiziert, keine LDA zu erreichen, bei acht Prozent war eine Kategorisierung anhand der DAS28 Daten nach 12 Wochen nicht möglich.

Unter der Kombinationstherapie von Etanercept plus Methotrexat wurde bei 63 Prozent der Patienten eine niedrige Krankheitsaktivität vorausgesagt, für 25 Prozent war diese Aussage negativ und 12 Prozent konnten keiner der beiden Kategorien zugeteilt werden.

Fazit:

In dieser Analyse der TEMPO-Daten gelang es, bei 80 bis 90 Prozent der Patienten innerhalb von 12 Wochen nach Beginn einer Therapie mit Etanercept oder Etanercept plus Methotrexat zu prognostizieren, ob ihre Krankheitsaktivität nach einem Jahr ein niedriges Niveau erreicht haben würde oder nicht. Bei circa 10-20 Prozent der Patienten war hingegen mehr Therapiezeit erforderlich, um zu dieser Entscheidung zu kommen.

Literatur und Links

Predicting low disease activity and remission using early treatment response to antitumour necrosis factor therapy in patients with rheumatoid arthritis: exploratory analyses from the TEMPO trial

Jeffrey R Curtis, Shuo Yang, Lang Chen, Grace S Park, Bojena Bitman, Brian Wang, Iris Navarro-Millan, Arthur Kavanaugh

Ann Rheum Dis doi:10.1136/ard.2011.153551; Published Online First 13 October 2011
Abstract

*   weitere Informationen zur TEMPO-Studie bei rheuma-online:

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