Das Fibromyalgie-Syndrom: Die somatoforme Schmerzstörung

Somatoform bedeutet soviel wie ‚körperlich anmutend’. Eine somtoforme Störung ist also eine Störung eines Organes, die nicht durch das Organ, sondern durch seelische Ursachen bedingt ist.

Die somatoforme Schmerzstörung bricht oft nach einem ‚körperlichen Ereignis’ aus:

Manchmal nach einem Unfall, durchaus aber auch nach einem scheinbar recht banalen Ereignis, einer Routine-Operation oder einem Infekt.

Die Konzentration des Betroffenen richtet sich bei der somatoformen Schmerzstörung zu Beginn praktisch ausschließlich auf den Körper, auf bestimmte, als extrem belastend empfundene Schmerzen, die nach diesem ‚körperlichen Ereignis’ geblieben sind. Die Ausbreitung über den ganzen Körper kann dann folgen.

Bei der Untersuchung finden sich unterschiedlich viele Tender Points sowie darüber hinaus auch druckschmerzhafte so genannte Kontrollpunkte (Punkte die beim FMS normalerweise nicht empfindlich sind) und eine extrem auffällige emotionale Beschreibung des Schmerzcharakters. Der Schmerz wird als wesentlich bedrohlicher und zerstörender erlebt als beim FMS Typ 1.
Die Wurzeln der somatoformen Schmerzstörung reichen Ansicht der Psychologen weit zurück, z.B. bis in die Kindheit. Meist nur über die psychologische Befragung treten typischerweise schwere traumatische (Kindheits-)Erlebnisse zutage: Gewalt, schwere emotionale Vernachlässigung, Missbrauch.

Diese Erlebnisse wurden klassischerweise lange Zeit verdrängt, eine tatsächliche Bewältigung konnte nicht stattfinden, ein dünner Mantel des Schweigens und alltäglichen Funktionierens wurde darüber gelegt.

Ein Ereignis wie eine OP oder eine Verletzung oder Krankheit können dann diesen dünnen Mantel aufreißen und in ein - von außen vorerst nicht nachvollziehbares – massives somatoformes Schmerzsyndrom münden.

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