Wirksamkeit von Certolizumab Pegol bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis: Einfluß auf die Röntgenprogression

Der Einfluß von Certolizumab Pegol auf die radiologische Progression einer rheumatoiden Arthritis wurde in den RAPID-Studien (RAPID-1-Studie [RA-I] und RAPID-2-Studie [RA-II]) in einer Kombinationstherapie mit Methotrexat an insgesamt 1.601 Patienten und über eine Studiendauer von 52 Wochen (RAPID-1) bzw. 24 Wochen (RAPID-2) untersucht.

Dabei zeigte sich eine gegenüber Placebo signifikante Hemmung der Röntgenprogression sowohl in der niedrigeren als auch in der höheren Certolizumab-Dosierung (200 mg bzw. 400mg alle 2 Wochen).

In der RADIP-1-Studie war sowohl im Erosions-Score (Sharp-Score) als auch im Score für die Gelenkspaltverschmälerung ein praktisch vollständiger Stop der radiologischen Progression nachweisbar. Für den Gelenkspalt-Score und den Gesamt-Score waren die Ergebnisse von Woche 24 bis Woche 52 tendenziell besser unter der höheren Certolizumab-Dosierung von 400 mg alle 14 Tage.

In RAPID-2 war der Sharp-Gesamt-Score (modified total Sharp Score, mTSS) zum Studienendpunkt nach 24 Wochen unter der höheren Certolizumab-Dosierung von 400 mg alle 14 Tage sogar negativ, d.h. es lagen damit Hinweise auf Heilungstendenzen vor.

Erwähnenswert ist in der RAPID-2-Studie eine Diskrepanz zwischen dem klinischen Ansprechen und den radiologischen Daten. Betrachtet man die ACR-20-, ACR-50- und ACR-70-Ansprechraten für die beiden Certolizumab-Dosierungen (200 mg und 400 mg), sieht man keinen signifikanten Unterschied. Ein solcher findet sich aber bei der radiologischen Progression.

Dieser Befund deutet ähnlich wie bei der PREMIER-Studie für Adalimumab auf eine gewisse Entkopplung von klinischer Krankheitsaktivität und den im Röntgenbild sichtbaren Veränderungen.

Eine Zusatzauswertung der radiologischen Daten aus RAPID-1 und RAPID-2 von denjenigen Patienten, die wegen eines fehlenden klinischen Ansprechens (ACR-20 nicht erreicht) in der 16. Woche aus der verblindeten Studie herausgenommen worden waren, zeigte unabhängig von dieser unzureichenden klinischen Wirksamkeit eine Verzögerung der Röntgenprogression unter Certolizumab Pegol.

Dies ist neben der angesprochenen Entkopplung von klinischer Wirksamkeit und Einfluß auf die radiologische Progression zugleich ein Hinweis darauf, daß die Hemmung der Röntgenprogression unter Certolizumab sehr rasch einsetzt.

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