Klinische Studien zur Therapie der Psoriasis-Arthritis mit Ciclosporin

Literatur:

Review

Therapy with cyclosporine in psoriatic arthritis.
Olivieri I, Salvarani C, Cantini F, Macchioni L, Padula A, Niccoli L, Boiardi L, Portioli I.

Servizio di Reumatologia, Azienda Ospedaliera S. Orsola Malpighi, Bologna, Italy.
Semin Arthritis Rheum. 1997 Aug;27(1):36-43.
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Klinische Studien

A comparison of cyclosporine, sulfasalazine, and symptomatic therapy in the treatment of psoriatic arthritis.
Salvarani C, Macchioni P, Olivieri I, Marchesoni A, Cutolo M, Ferraccioli G, Cantini F, Salaffi F, Padula A, Lovino C, Dovigo L, Bordin G, Davoli C, Pasero G, Alberighi OD.

Rheumatology Service, Arcispedale S. Maria Nuova, Reggio Emilia, Italy. salvarani.carlo(at)asmn.re.it
J Rheumatol. 2001 Oct;28(10):2274-82
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Anti-inflammatory efficacy of low-dose cyclosporin A in psoriatic arthritis. A prospective multicentre study.
Mahrle G, Schulze HJ, Brautigam M, Mischer P, Schopf R, Jung EG, Weidinger G, Farber L.
Department of Dermatology, University of Koln, Germany.
Br J Dermatol. 1996 Nov;135(5):752-7.
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Cyclosporin A in the long-term treatment of psoriatic arthritis.
Porzio F, Antonelli M, Antonelli S, Ceralli F, Lanciani P, Porzio V, Minisola G.

Br J Rheumatol. 1996 Dec;35(12):1331

Life-table analysis of cyclosporin A treatment in psoriatic arthritis: comparison with other disease-modifying antirheumatic drugs.
Spadaro A, Taccari E, Mohtadi B, Riccieri V, Sensi F, Zoppini A.

Institute of Rheumatology, University La Sapienza, Rome, Italy.
Clin Exp Rheumatol. 1997 Nov-Dec;15(6):609-14.
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Comparison of cyclosporin A and methotrexate in the treatment of psoriatic arthritis: a one-year prospective study.
Spadaro A, Riccieri V, Sili-Scavalli A, Sensi F, Taccari E, Zoppini A.

Institute of Rheumatology, University La Sapienza, Rome, Italy.
Clin Exp Rheumatol. 1995 Sep-Oct;13(5):589-93 '
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Methotrexate and cyclosporin combined therapy in severe psoriatic arthritis. A pilot study.
Mazzanti G, Coloni L, De Sabbata G, Paladini G.

2nd Division of Internal Medicine, Trieste General Hospital, Italy.
Acta Derm Venereol Suppl (Stockh). 1994;186:116-7.

Cyclosporin A in psoriatic arthritis: an open study.
Steinsson K, Jonsdottir I, Valdimarsson H.

Department of Rheumatology and Immunology, University Hospital, Reykjavik, Iceland.
Ann Rheum Dis. 1990 Aug;49(8):603-6.

Mehrere Studien zeigen die Wirksamkeit von Ciclosporin bei der Psoriasis-Arthritis. Immunosporin wirkt danach bei dieser Erkrankung nicht nur auf die Hautmanifestationen, sondern führt zu einer signifikanten Verbesserung der klinischen Symptome wie Gelenkschmerzen, Gelenkschwellungen, Morgensteifigkeit und der Funktionskapazität.

Im folgenden werden die Ergebnisse einiger wichtiger Studien dargestellt.

In einer italienischen Arbeit wurden Ciclosporin und Methotrexat bei der Therapie der Psoriasis-Arthritis verglichen (Spadaro et al. 1995).

35 Patienten mit einer peripheren Gelenkbeteiligung wurden in dieser prospektiven, kontrollierten, randomisierten Studie über ein Jahr entweder mit Ciclosporin oder Methotrexat behandelt. Die Ciclosporin-Dosis betrug zu Beginn 3 mg pro kg Körpergewicht und wurde in Abhängigkeit vom Ansprechen auf eine Dosis bis zu 5 mg pro kg Körpergewicht gesteigert. Methotrexat wurde anfangs in einer Dosis von 7,5 mg pro Woche gegeben und ebenfalls in Abhängigkeit vom therapeutischen Ansprechen auf eine Dosis von 15 mg pro Woche erhöht.

Nach 6 und 12 Monaten war in beiden Behandlungs-Gruppen die Zahl der schmerzhaften und geschwollenen Gelenke, der Ritchie-Gelenk-Index, die Dauer der Morgensteifigkeit, die Griffstärke, das CRP und die globale Beurteilung jeweils durch Arzt und Patient signifikant gebessert. Dabei unterschieden sich die beiden Substanzen nicht in ihrer Wirksamkeit.

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit war dagegen nur in der Methotrexat-Gruppe signifikant abgefallen (diese Beobachtung kennen wir aus den Studien mit Ciclosporin bei der Therapie der rheumatoiden Arthritis; offensichtlich geht die klinische Wirksamkeit von Ciclosporin nicht mit einem parallelen Rückgang der BSG einher. Diese bedeutet nicht, daß die systemische Krankheitsaktivität nicht beeinflusst wird, da es beim c-reaktiven Protein (CRP) in den RA-Studien zu signifikanten Abfällen kommt).

Unter Methotrexat wurde eine signifikante Erhöhung der Leberwerte beobachtet.

Mehr Patienten in der Mtx-Gruppe als in der Ciclosporin-Gruppe wurden zum Zeitpunkt des Studienendes noch mit der entsprechenden Substanz behandelt. Nach einem Jahr war die Therapie bei 41.2% der Patienten in der Ciclosporin-Gruppe abgebrochen worden, dagegen nur bei 27.8% in der Methotrexat-Gruppe.

In einer prospektiven, randomisierten, offenen, kontrollierten Multicenter-Studie über 24 Wochen (Salvarini et al. 2001) wurde bei 99 Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis eine Therapie mit Ciclosporin mit Sulfasalazin und einer allein symptomatischen Therapie (reine Schmerzmittel (Analgetika), cortisonfreie Entzündungshemmer (nicht-steroidale Antirheumatika, NSAR), Cortison bis zu einer Dosis von 5 mg Prednisolon-Äquivalent pro Tag) verglichen.

Die Ciclosporin-Dosis betrug 3 mg pro kg Körpergewicht; Sulfasalazin wurde in einer Dosierung von 2.000 mg pro Tag eingesetzt.

Im Vergleich zu Sulfasalazin und Placebo zeigte sich eine signifikant bessere Wirksamkeit von Ciclosporin beim Schmerz-Score als dem primären Endpunkt der Studie nach 6 Monaten (p < 0.05). Im Vergleich zu einer rein symptomatischen Therapie war Ciclosporin in der Wirksamkeit überlegen im Hinblick auf die geringere Zahl geschwollener Gelenke (p < 0.05) und druckschmerzhafter Gelenke (p < 0.01), der globalen Beurteilung sowohl durch den Arzt als auch durch den Patienten (p < 0.01 bzw. p < 0.04), die Funktionskapazität (gemessen im Arthritis Impact Measurement Scale score, p < 0.002) und im Funktionsindex für die Wirbelsäule (spondylitis functional index, p < 0.002). Gegenüber der rein symptomatischen Therapie waren auch die ACR-Ansprechraten sowohl für die ACR50-Response als auch die ACR70-Response unter Ciclosporin signifikant höher (p < 0.02 bzw. p <0.05).

Im Vergleich zwischen Sulfasalazin und der rein symptomatisch behandelten Gruppe war bei den mit Sulfasalazin behandelten Patienten nur der Wirbelsäulen-Funktions-Index signifikant verbessert (p < 0.03).

Ciclosporin verbesserte signifikant die Hautmanifestationen der Psoriasis. Der PASI-Score (Psoriasis Area and Severity Index) war unter Ciclosporin deutlich niedriger als unter Sulfasalazin und unter rein symptomatischer Therapie (p < 0.01 bzw. p < 0.0001).

Ein signifikanter Abfall der Blutsenkungsgeschwindigkeit wurde nur in der Sulfasalazin-Gruppe beobachtet (p < 0.02), zu einem Rückgang des c-reaktiven Proteins kam es hingegen sowohl in der Ciclosporin-Gruppe als auch in der Sulfasalazin-Gruppe (im Vergleich zu rein symptomatischer Therapie, p < 0.006).

Die häufigste Nebenwirkung unter Ciclosporin war eine leichte, reversible (rückbildungsfähige) Nierenfunktionseinschränkung. Insgesamt wurde Ciclosporin von den Patienten gut toleriert und erwies sich bei der Therapie der Psoriasis-Arthritis und der Psoriasis nicht nur wirksamer als eine rein symptomatische Therapie, sondern auch wirksamer als Sulfasalazin.

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