Warum benötigt man überhaupt andere Entzündungshemmer außer Cortison?

Warum benötigt man überhaupt andere Entzündungshemmer außer Cortison?

Wenn man nur auf die Wirkung des Cortisons schauen würde, könnte man bei sehr vielen Krankheitsbildern auf alle cortisonfreien Entzündungshemmer ("normale Rheuma-Medikamente", "nicht-steroidale Antiphlogistika") verzichten. Als hochwirksamer, schnell wirkender Entzündungshemmer und zudem noch als körpereigener Stoff ist Cortison bei alleiniger Betrachtung seiner positiven Wirkungen tatsächlich fast so etwas wie ein "Wundermittel". Was spricht gegen Cortison?

Wie fast immer in der Medizin, liegen die Probleme auch beim Cortison in den möglichen Nebenwirkungen. Wie überall im Leben gilt auch beim Cortison, daß die Stärke auch Unheil anrichten kann, wenn sie in die falsche Richtung geht.

Speziell für das Cortison entstehen die Hauptprobleme dadurch, daß es nicht nur ein Medikament ist, sondern als körpereigenes Hormon auch ganz bestimmte Aufgaben im Körper hat. Wenn Cortison als Medikament dem Körper über die von ihm produzierte Menge hinaus zusätzlich von außen zugeführt wird, werden dadurch einige wichtige Körperfunktionen (z.B. im Stoffwechsel oder bei der Immunabwehr) beeinflußt. Dies geschieht umso mehr, je höher die Cortisondosis ist und je länger Cortison gegeben wird. Die ungünstigste Kombination ist die Gabe hoher Cortisonmengen über einen längeren Zeitraum.

Cortisonfreie Entzündungshemmer und langwirksame Antirheumatika werden deshalb eingesetzt, um Cortison einzusparen und ungünstige Nebenwirkungen von Cortison möglichst zu vermeiden.

 

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.