Wie können unerwünschte Nebenwirkungen von Cortison vermieden werden?

Die unerwünschten Nebenwirkungen von Cortison lassen sich vermeiden oder verringern, wenn bei der Einnahme von Cortison bestimmte Regeln beachtet werden (s. Cortison - 10 Gebote).

Für die tägliche Einnahme haben sich folgende Empfehlungen bewährt:

     

  1. Morgendliche Cortison-Einnahme
    Als körpereigenes Hormon wird Cortison in den frühen Morgenstunden (5 bis 8 Uhr) besonders intensiv vom Körper produziert. Wenn Cortison-Tabletten zu dieser Zeit eingenommen werden, entspricht das dem natürlichen Rhythmus des Organismus und stört die Regulation des Körpers am wenigsten.
  2. Einnahme vor dem Aufstehen
    Erfahrene Ärzte empfehlen ihren Patienten mit rheumatischen Erkrankungen und ausgeprägter Morgensteifigkeit sowie starken Schmerzen gerade am Morgen, ihr Cortison morgens vor dem Aufstehen zu nehmen. Da das Cortison schon nach etwa einer halben Stunde wirkt, kann man so die typischen Anfangsschwierigkeiten am Morgen gut überwinden. Entgegen einer vielfach vertretenen Meinung schädigt Cortison allein, d.h. ohne zusätzliche Gabe von cortisonfreien Entzündungshemmern den Magen nicht (kein erhöhtes Risiko für Magenschleimhautentzündungen oder gar Magengeschwüre durch Cortison). Deshalb ist die morgendliche Nüchterneinnahme problemlos möglich. Damit das Cortison durch die Speiseröhre gut in den Magen gelangt, sollte es mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
  3. Low-Dose-Therapie
    Low-Dose-Therapie ("Niedrig-Dosis-Therapie") bedeutet, daß gerade bei der Langzeittherapie mit Cortison diejenige Cortisondosis gefunden werden muß, die gerade eben noch ausreichend wirkt. Dies erfordert eine sehr enge Zusammenarbeit zwischen Patient und Arzt.

    Als Anhaltspunkt für einen Low-dose-Bereich wird eine Menge von 5 mg Prednisolon (z.B. 5 mg Decortin H) oder weniger angestrebt.

    Das Geheimnis der Low-dose-Therapie besteht darin, das Cortison im niedrigen Dosisbereich (etwa ab 10 mg Prednisolon/Decortin H) nicht mehr so schnell wie früher abzusenken, sondern dies immer langsamer und in immer kleineren Schritten zu tun, je mehr man sich zunächst 5 mg und später vielleicht noch kleineren Mengen nähert. Auf diese Weise kann das Cortison vorsichtig reduziert werden, bis die optimale Dosis erreicht ist.
  4. Patientenschulung
    Eine Therapie mit Cortison ist umso sicherer, je mehr alle Beteiligten von ihr verstehen. Eine qualifizierte Patientenschulung ist damit eine wesentliche Voraussetzung für eine gute und sichere Cortisontherapie. Adressen zur Patientenschulung und zu weiteren Informationsangeboten zum Thema Cortison unter Infos und Adressen.
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