Was ist bei der Einnahme von Prednison MR (Lodotra) zu beachten?

  • Lodotra wird am Abend eingenommen, etwa gegen 22:00h, damit die Freisetzung der Wirksubstanz etwa 4 Stunden später und damit nachts bzw. in den frühen Morgenstunden erfolgt. Auf diese Weise wirkt das Cortison genau zu dem Zeitpunkt, an dem bei der rheumatoiden Arthritis die Produktion von körpereigenen Entzündungsstoffen am höchsten ist.
  • Lodotra muß unzerkaut eingenommen werden, da sonst das Prinzip der Mantel-Kern-Technologie der Tempus-Tablette nicht funktioniert. Auf keinen Fall darf die Tablette aufgelöst, zerteilt oder zerkleinert eingenommen werden.
  • Lodotra sollte mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen werden.
  • Die Aufnahme des in Lodotra enthaltenen Wirkstoffs Prednison ist besser, wenn die Tablette mit oder nach dem Abendessen eingenommen wird. Da in Deutschland üblicherweise nicht gegen 22:00h zu Abend gegessen wird, sollte die Einnahme ggf. mit einer kleinen Nachtmahlzeit erfolgen (z.B. einer Scheibe Brot mit Wurst oder Käse), wenn das Abendessen länger als 2-3 Stunden zurückliegt. Erfolgt die Einnahme mit leerem Magen, ist die Wirkung von Lodotra abgeschwächt, d.h. die sogenannte Bioverfügbarkeit von Prednison kann in diesem Falle verringert sein.
  • Mäßiger Alkoholgenuß beeinträchtigt die Wirkung von Lodotra nicht.
  • Bei einem guten therapeutischen Ansprechen kann ggf. eine Dosisanpassung vorgenommen werden. In der Praxis hat es sich bewährt, bei der Cortisonreduktion in sehr kleinen Schritten von 1 mg alle 2-4 Wochen vorzugehen. Dieses Prinzip sollte auch bei einer Reduktion der Lodotra-Dosis beachtet werden. Bei einer längeren Cortisontherapie sind im Einzelfall z.T. sehr viel längere Ausschleichintervalle erforderlich, damit der möglicherweise gestörte Cortison-Regelkreis wieder regelrecht funktioniert.
  • Bei einer längerdauernden Cortisontherapie sollte auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D3 und Calcium geachtet werden. Ggf. sollte die Knochendichte vor und regelmäßig während der Therapie überprüft werden.
  • Bei einem veränderten Tagesrhythmus kann der Einnahmezeitpunkt angepaßt werden. Bei Schichtarbeit dürfte das Prednison-MR-Prinzip allerdings keine wesentlichen Vorteile gegenüber dem herkömmlichen Cortison haben.
  • Bei einer Zeitverschiebung, z.B. im Zusammenhang mit Fernreisen, sollte der Einnahmezeitpunkt auf die neue Zeit am Zielort umgestellt werden, wenn es sich nicht um lediglich sehr kurze Auslandsaufenthalte von 1-2 Tagen Dauer handelt. Ob ggf. am Tag der Reise eine zweite Dosis (d.h. nach altem und nach neuem Schema) verabreicht werden sollte, richtet sich nach den individuellen Gegebenheiten im Einzelfall und nach dem einzelnen Krankheitsbild.
  • Falls Lodotra durch herkömmliches Cortison ersetzt werden sollte, muß das Einnahmeschema entsprechend umgestellt werden, da Lodotra eine verzögerte Wirkstoff-Freisetzung aufweist.
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