Verträglichkeit und Sicherheit von Rituximab

Zur Verträglichkeit und Sicherheit von Rituximab liegen umfangreiche  Erfahrungen aus der Therapie von mittlerweile mehr als 800.000 Patienten vor. Allerdings sind die hier gewonnenen Daten wegen der anderen Dosierungen und wegen der anderen Grunderkrankung nur eingeschränkt auf die Situation bei der rheumatoiden Arthritis übertragbar.

Speziell für die Therapie der rheumatoiden Arthritis stehen die Erkenntnisse aus den klinischen Studien zur Verfügung. Daraus läßt sich ableiten, daß die Behandlung mit MabThera bei der rheumatoiden Arthritis insgesamt sicher und gut verträglich ist.

Die am häufigsten auftretenden möglichen Nebenwirkungen sind Infusionsreaktionen und eine vermehrte Rate an Infektionen. Dabei sind schwere Infusionsreaktionen relativ selten (unter 1%). Infusionsbedingte Nebenwirkungen äußern sich in der Mehrzahl als grippeähnliche Symptome und verlaufen meistens mild. Sie treten in der überwiegenden Zahl der Fälle bei der ersten Infusion auf und gehen mit erhöhter Körpertemperatur bis hin zu Fieber, Schüttelfrost, Blutdruckabfall, Übelkeit, Juckreiz, Hautausschlag, Hitzewallungen, Kratzen im Hals und Schwellungen der Nasenschleimhaut und schnupfen-artigen Symptomen einher. Um infusionsbedingten Nebenwirkungen vorzubeugen, erfolgt vor der Rituximab-Infusion eine sogenannte Prämedikation. Dazu werden 30 bis 60 Minuten vor der Infusion Medikamente verabreicht, die gegen Fieber und allergische oder entzündliche Reaktionen wirken,. Durch diese Maßnahme läßt sich nach den Erkenntnissen aus den klinischen Studien sowohl die Häufigkeit als auch der Schweregrad von infusionsbedingten Nebenwirkungen signifikant reduzieren.

Da es unter der MabThera-Infusion zu einem Blutdruckabfall kommen kann, gilt die Empfehlung, eine Therapie mit blutdrucksenkenden Medikamenten ggf. bereits am Tag  vor der Infusion und am Infusionstag auszusetzen.

Sehr selten kann es unter der Rituximab-Infusion zum sogenannten Zytokin-Freisetzungs-Syndrom kommen („cytokine release syndrome“). Diese schwere Nebenwirkung tritt meist im Verlauf der ersten Infusion auf und äußert sich dosisabhängig in einem schweren Blutdruckabfall, Atemnot, asthma-artigen Beschwerden und einem allgemeinen Anschwellen des Gewebes. Die Symptome ähneln einer schweren, allergieartigen Überempfindlichkeitsreaktion auf den Antikörper, die ebenfalls als mögliche Nebenwirkung auftreten kann, im Unterschied zum Zytokin-Freisetzungssyndrom aber dosisunabhängig ist.

Die Rate an Infektionen insgesamt war in den klinischen Studien für die Rituximab-Gruppe und die Placebo-Gruppe gleich. Die Häufigkeit von ernsthaften Infektionen lag hingegen in der REFLEX-Studie bei 2% war damit gegen 1% unter Placebo leicht erhöht.

Ein erhöhtes Risiko für bösartige Tumoren einschließlich bösartigen Tumoren des blutbildenden oder des lymphatischen Systems wurde (erwartungsgemäß) unter der Rituximab-Therapie nicht beobachtet. Ebenso kam es in den Studien und während der Nachbeobachtungsphasen nicht zu einem erhöhten Auftreten von MS-artigen Erkrankungen (wie sie z.T. unter einer TNF-alpha-blockierenden Therapie beobachtet werden) oder opportunistischen Infektionen, insbesondere auch nicht zu einer Tuberkulose-Reaktivierung.

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