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Fragen und Antworten

Eine Frage von Achim:

Die Schmerzen bei mir waren oft unerträglich. Selbst nach der REHA mußte ich Cortison einsetzen. Mein Rheumatologe hat mir den Einsatz von REMICADE empfohlen. Schon kurz nach der Einnahme glaubte ich, es wäre ein Wunder geschehen. Mir geht es ganz gut, und ich habe wir angefangen, leichte Waldläufe zu machen, die ich in den letzten 10 Jahren aufgrund der Schmerzen überhaupt nicht unternehmen konnte. Jetzt möchte ich gerne einmal Wissen, hat dieses Medikament, das bei mir so erfolgreich anschlägt, keine Nebenwirkungen? Stimmt das, was immer wieder geschrieben wird, dass das Immunsystem ausgeschaltet wird? Was hat das dann für Folgen? Ich würde mich über eine kleine Info sehr freuen und bedanke mich schon jetzt für Ihre Mühe.

Die Antwort gibt Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer, 23.11.2004:

Jedes wirksame Medikament hat mögliche Nebenwirkungen. Dies gilt auch für Infliximab (Remicade).

Eine ganze Menge an Informationen zu Remicade, auch zu den möglichen Nebenwirkungen, findet man auf den entsprechenden Seiten bei TIZ, insbesondere auch in der Rubrik „Erfahrungsaustausch“ und „Fragen und Antworten zu Infliximab / Remicade“.

Zu den möglichen Nebenwirkungen: Von den meisten Patienten wird Remicade gut vertragen. Allerdings kann es unter der Infusion zu infusionsabhängigen Nebenwirkungen kommen, dabei sind ein Anstieg des Blutdrucks und unter Umständen auch der Herzfrequenz die häufigsten Reaktionen. Sehr selten sieht man auch stärkere infusionsbedingte Reaktionen mit Hautreaktionen oder Blutdruckabfall. Deshalb ist es notwendig, dass die Infusion kontinuierlich überwacht wird und man auch nach der Infusion noch eine Zeitlang in der Praxis / in der behandelten Einrichtung bleibt.
 
Im Verlauf ist vor allem eine erhöhte Infektionsrate eine wichtige mögliche Nebenwirkung von Remicade. Meistens handelt es sich um banale Infekte der oberen Luftwege wie normale Erkältungen. Allerdings kann es im Einzelfall auch zu schweren Infektionen kommen, die eine antibiotische Therapie erforderlich machen, in seltenen Fällen sogar eine Krankenhausbehandlung.
 
Ein spezieller Warnhinweis bei der Remicade-Therapie betrifft die erhöhte Rate von Tuberkulosen. Dabei handelt es sich in der Regel um eine Reaktivierung bereits vorhandener, latenter (verborgener) Tuberkulosen. Deshalb muss vor Beginn der Remicade-Therapie ein Test auf Tuberkulose durchgeführt werden.

 

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