Das große Kochbuch gegen Rheuma

Alle wichtigen Informationen für eine entzündungshemmende Ernährung

von Sven-David Müller und Christiane Weissenberger

Rezensiert von rheuma-online-Mitglied eve60.

Dieses Kochbuch kommt in einer gut durchdachten Aufmachung daher. Ansprechende Fotos, eine nicht zu kleine Schrift und eine farbliche Abgrenzung der einzelnen Gliederungspunkte bzw. Kategorien gestatten eine gute Handhabung.

Nach Vorwort und Einführung umfasst der Rezeptteil Frühstück (ab Seite 19), Getränke und Smoothies (ab Seite 33), Vorspeisen und Snacks (ab Seite 49), Salate (ab Seite 63), Suppen (ab Seite 79), Saucen und Dips (ab Seite 79), Hauptgerichte (ab Seite 109), Beilagen (ab Seite 149), Abendessen (ab Seite 161), sowie Desserts und Gebäck (ab Seite 177).

Im Vorwort der hier besprochenen Ausgabe erläutern die Autoren in einem zusammenfassenden Einstieg den Einfluss der Ernährung auf rheumatische Krankheitsverläufe, die Bedeutung von Übergewicht sowie die Rolle der tierischen und pflanzlichen Fette.

In der weiteren Einführung wird Rheuma in seinen verschiedenen Formen kurz beschrieben unter Aufzählung möglicher Medikationsvarianten. Anschließend werden Risiken und Fehler bei der Ernährung insbesondere von Rheumatikern und positiv agierende Lebensmittel gemäß der Bedeutung ihrer Inhaltsstoffe (Fettsäuren, Vitamine und Mineralstoffe) dargestellt.

Ab Seite 19 beginnt der eigentliche Rezeptteil, mit dem Frühstück. Entsprechend der Intention dieses Buches sucht man hier wurst- oder fleischlastige Rezepte vergebens. Trotzdem ist auch an die Genießer gedacht. Neben z.B. Apfel-Müsli, Zitrusfruchtsalat oder Hüttenkäse mit Tomaten und Schafskäse finden sich auch Rezepte wie Genießerfrühstück (mit Räucherlachs) oder Champignon-Krabbenrührei sowie zwei Rezepte für Konfitüre.

Die Rubrik “Getränke und Smoothies” befasst sich u.a. mit verschiedenen Tee- und Eisteevarianten, weitestgehend fruchtigen Smoothies und auch Milch-Mixgetränken.

Vorspeisen und Snacks nehmen anschließend mit 13 Seiten nur einen kleinen Teil ein, enthalten aber Varianten verschiedener Geschmacksrichtungen, so z.B. Tomaten-Avocado-Spieße oder auch Heringsbrötchen und Lachsfrikadelle.

Bei den Salaten findet man warme und kalte, zur Hauptmahlzeit und auch zum Mitnehmen geeignet, mit Nudeln, Reis und diversen Gemüsen und grünen Salaten.

Die Suppenrezepte sind eine bunte Mischung aus traditionell (Kartoffelsuppe), saisonal geprägt (Hokkaido-Cremesuppe) und auch etwas exotisch (indischer Eintopf).

Der Teil Saucen und Dips enthält Rezepte für Klassiker wie Ketchup aber auch für Pesto und Salsa.

Hauptgerichte gibt es mit Fleisch (darunter auch Geflügel), mit Fisch und auch vegetarisch. Angefangen bei Hackfleisch, über Steak vom Spieß, Matjes bis hin zum Gemüsecurry oder Zucchini-Lasagne. Die sich anschließenden Beilagenrezepte sind mit 11 an der Zahl eher übersichtlich, variieren jedoch die Klassiker mit nicht ganz gewöhnlichen Zutaten, z.B. Kartoffelpüree mit Kurkuma.

Bei den Rezepten für das Abendessen hat man die Wahl zwischen warmen und kalten Gerichten, mit Brot als Hauptzutat oder Beilage. Hier wurde wiederum auf Wurst oder verarbeitete Wurstprodukte sowie Fleisch verzichtet. Überwiegend enthalten sind Käse, Räucherfisch.

Den krönenden Abschluss bilden im wesentlichen die Desserts wie z.B. Eis und Quark-Desserts, jeweils mit Früchten.

Rezepte für Gebäck sind nur mit jeweils einem Blechkuchen sowie Crumble vertreten.

Mein Fazit

Ich habe aus sämtlichen Rubriken Rezepte ausprobiert.

Ob das Champignon-Krabbenrührei, Beeren-Smoothie, Heringsbrötchen, die Kartoffelsuppe oder die Hackfleischpfanne Kreta, alles lässt sich ohne übermäßig großen Aufwand nachkochen. Auch die Zutaten sind überwiegend in jeder Küche vorhanden oder doch leicht erhältlich. Und das ist etwas, was ich persönlich für sehr wichtig halte. Wer an Rheuma erkrankt ist, hat ohnehin schon einen erhöhten zeitlichen Aufwand im täglichen Leben zu verkraften. Aufwändige und schlecht verständliche Rezepte wären da eher kontraproduktiv. Gleiches gilt für den finanziellen Aufwand; auch hier ist für jeden etwas dabei.

Ebenso wichtig ist der Genußfaktor. Schon beim ersten Lesen habe ich sofort vieles entdeckt, was meiner Vorstellung davon entsprochen hat.

Dieses Kochbuch regt neben den Rezepten auch zu eigener Kreativität an und ist ohne Zweifel gut geeignet, auch den Wünschen von Nicht-Rheumatikern zu entsprechen.

Der einzige Kritik-Punkt ist die magere Anzahl von Rezepten für Kuchen und Gebäck; letzteres ist im Grunde gar nicht vertreten (jedenfalls sehe ich Crumble nicht als solchen an). Hier sehe ich deutlichen Nachbesserungsbedarf.

Ganz besonders hat mir eine Überschrift im einführenden Teil gefallen:

“Seien Sie nicht zu streng mit sich.”


Sven-David Müller und Christiane Weißenberger: Das große Kochbuch gegen Rheuma - Alle wichtigen Informationen für eine entzündungshemmende Ernährung

schlütersche Verlagsgesellschaft mbH & Co KG, 2016. 192 Seiten, ca. 100 Abbildungen
ISBN 978-3-89993-885-2

€ 26,99 [D] / € 27,70 [A] / Dieses Buch ist auch als E-Book erhältlich.

Die Autoren

Kaum einer hat sich so um die Gesundheit der Deutschen verdient gemacht wie der dafür mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnete Diätassistent und Erfolgsautor Sven-David Müller. Seine Ernährungsratgeber sind in dreizehn Sprachen erschienen und haben eine Gesamtauflage von rund 5 Millionen Exemplaren. Christiane Weißenberger arbeitet als Diät- und Diabetesassistentin in einer diabetologischen Praxis in Würzburg. Zusammen mit Sven-David Müller hat die Rezept-Expertin zahlreiche Ernährungsratgeber veröffentlicht.

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