Was ist der Heilstollen?

Die Entspannung der Muskulatur und die schmerzlindernde Wirkung bieten einen wertvollen Beitrag zur Verbesserung der Lebensqualität des Patienten. Gleichzeitig wirkt das Element Radon entzündungshemmend auf den gesamten Bewegungsapparat, was den Remissionsprozess `natürlich´ beschleunigt.

Somit bietet ein Besuch im Bad Gasteiner Heilstollen nicht nur eine sinnvolle Ergänzung zur herkömmlichen therapeutischen Behandlung; sondern stellt durch die vielfältigen Wirkmechanismen einen wichtige Komponente in der Schmerz- und Bewegungstherapie dar.

 

Der Therapiebereich im Stollen. Bildnachweis: Gasteiner Heilstollen

Wie lässt sich dieser Effekt erklären?

Das Element Radon stellt die wichtigste Komponente innerhalb des Heilungsprozesses dar. Die natürliche, leichte Radioaktivität, die dem Gestein entströmt, wirkt sich äußerst heilfördernd auf den Bewegungsapparat, die Haut sowie einige Atemwegserkrankungen aus. Im Zuge der physikalischen Zerfallsreihe sorgt das Edelgas Radon für eine elektrostatische Aufwertung der Stollenatmosphäre, was eine zusätzliche Stimulanz des Heilklimas bewirkt.

Die warme und feuchte Luft im Innern des Stollens führt zu einer Erwärmung des Körpers um etwa 0,5-1° C. Man spricht hierbei von milder Hyperthermie. Dadurch erweitern sich die Blutgefäße, die Atmung beschleunigt sich, das sogenannte Herzzeitvolumen wird gesteigert. Eine Entspannung der Gesamtmuskulatur wird vom Patienten nicht nur als angenehm empfunden; wiederholter Hyperthermie wird bereits eine schmerzlindernde Eigenschaft zugesprochen. Die optimale Wirkung auf den Patienten wird im Innern des Berges entfaltet:

Der Stollen ist durch verschiedene Stationen so angelegt, dass eine individuelle Anpassung der Behandlung an das jeweilige Krankheitsbild und die Wärmeverträglichkeit ermöglicht wird. D.h. mit der Entfernung vom Stolleneingang ins Innere des Berges nimmt sowohl die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, als auch der Radongehalt im Stollen zu, deshalb ist es unerlässlich, dem Körper ausreichend Zeit für die Reaktion auf die Behandlung gegeben wird.

Es erfolgt eine langsame Steigerung der Dosis, denn in der Tiefe des Berges ist der therapeutische Effekt am höchsten, gleichzeitig aber auch die Belastung für Herz und Kreislauf.

Auf bequemen Liegen können die Besucher das gesunde Klima genießen.

Weltweit einzigartig: Die Kombination aus Radon-Therapie, milder Hyperthermie, hoher Luftfeuchtigkeit und der Höhenlage des Gasteiner Heilstollens. r-o-Foto: Priv. Doz. Dr. med. H.E. Langer

Der Bad Gasteiner Heilstollen befindet sich 1.280m über dem Meeresspiegel. In diesem Stollen finden sich einzigartige klimatische Verhältnisse, welche sich positiv auf bestimmte Erkrankungen des Bewegungsapparates und der Haut auswirken. Die natürliche Kombination aus

     

  • Lufttemperatur von 37,0 – 41,5 ° C
  • Relativer Luftfeuchtigkeit von 70 bis nahezu 100 %
  • Radongehalt von 44 kBq/l Stollenluft (im Mittel)

ermöglicht einen entzündungshemmenden und lang anhaltenden schmerzlindernden Effekt.

In einem alten Bergwerkssystem aus der Frühzeit des Gold- und Silberabbaus liegen tief im Gneisgestein der Tauern-Alpen die Therapiestationen des Gasteiner Heilstollens. Bildnachweis: Gasteiner Heilstollen

Der Heilstollen in Bad Gastein ist aus geologischer Sicht ein Tunnelsystem aus der Frühzeit des Bergbaus. Eher zufällig wurde bei dem Abbau von Gold und Silber die positive Wirkung der natürlichen Radonstrahlung des Gesteins auf die Gesundheit der im Bergbau Beschäftigten entdeckt.

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