Sie sind hier: rheuma-online » Rheuma von A-Z » V » Vaskulitis

Vaskulitis

Eine Vaskulitis (von griech. vaskul- = Gefäß und -itis = entzündlich), auch Angiitis (von angi- = Gefäß und -itis = Entzündung) genannt, ist eine Entzündung eines Gefäßes. In der Rheumatologie und Immunologie wird meistens der Begriff "Vaskulitis" verwendet.

Die meisten Vaskulitiden sind Folge einer Störung des Immunsystems. Selten entsteht die Vaskulitis auch durch eine direkte Infektion des Gefäßes, z.B. durch Bakterien oder Pilze.

<h1 class="">Einteilung der Vaskulitiden: </h1>

Nach dem Vorschlag einer internationalen Expertenkommission unterscheidet man die Vaskulitiden vor allem nach der Art und der Größe der betroffenen Gefäße (sogenannte Chapel-Hill-Klassifikation; nach dem Ort Chapel Hill in North Carolina, USA). Für die Gefährlichkeit und den Verlauf einer Vaskulitis ist es von entscheidender Bedeutung, ob die Vaskulitis mit einer Zerstörung der Gefäßwände und einem Verschluß der Gefäße einhergeht. In diesen Fällen spricht man von einer nekrotisierenden Vaskulitis. Durch die Zerstörung der Gefäßwand und durch den Verschluß der Gefäßöffnung wird das von diesem Gefäß versorgte Gewebe nicht mehr ausreichend durchblutet. Die Folge ist ein Infarkt. Bei einer nekrotisierenden Vaskulitis kleiner und kleinster Gefäße sind diese Infarkte sehr klein; da in den Organen oder anderen betroffenen Strukturen aber viele kleine Gefäße betroffen sein können, sind ebenfalls erhebliche Organschädigungen und Funktionsausfälle möglich. In der Regel verlaufen aber Infarkte als Folge von Vaskulitiden, die größere und große Gefäße befallen, dramatischer und führen auch zu größeren Schäden. Sie gehen z.T. auch mit akut lebensdrohlichen Komplikationen einher (z.B. Herzinfarkte, Lungeninfarkte, Gehirninfarkte). Grundsätzlich sind aber alle nekrotisierenden Vaskulitiden sehr gefährliche Erkrankungen, die einer aggressiven Therapie und einer speziellen Erfahrung in der Behandlung bedürfen. Geht die Vaskulitis nicht mit einer Zerstörung der Gefäßwände und nicht mit Gefäßverschlüssen einher, ist die Erkrankung in der Regel nicht so schwer; außerdem sind der Verlauf und die Prognose günstiger. Auch nicht-nekrotisierende Vaskulitiden können aber mit einer ganzen Reihe von Symptomen einhergehen und die Betroffenen erheblich belasten. Für die Therapie ist ebenfalls eine spezielle Erfahrung erforderlich; in der Regel sind aber nicht so eingreifende Behandlungsmaßnahmen wie bei nekrotisierenden Vaskulitiden notwendig.

Siehe auch unter:

Copyright © 1997-2024 rheuma-online
rheuma-online Österreich
 
Alle Texte und Beiträge in rheuma-online wurden nach bestem Wissen und Gewissen erstellt. Irrtümer sind jedoch vorbehalten. Alle Angaben sind ohne Gewähr. Jegliche Haftungsansprüche, insbesondere auch solche, die sich aus den Angaben zu Krankheitsbildern, Diagnosen und Therapien ergeben könnten, sind ausgeschlossen.