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Epstein-Barr-Virus

Virus aus der Gruppe der Herpes-Viren, daß vor allem bei Kindern und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen das Pfeiffer´sche Drüsenfieber auslöst. Es kann sich aber auch anders äußern, so gibt es Verläufe, die nicht mit hochakuten Symptomen wie Lymphknotenschwellungen oder hohem Fieber einhergehen, sondern zu eher chronisch verlaufenden Krankheitsbildern führen, die oft über eine lange nicht einer EBV-Infektion zugeordnet werden. Vermutlich haben eine Reihe von Patienten mit einer Fibromyalgie-artigen Symptomatik nicht das bei ihnen diagnostizierte Fibromyalgie-Syndrom, sondern leiden in Wirklichkeit an einer chronischen EBV-Infektion. Daneben kann eine chronische EBV-Infektion mit lange anhaltenden Erschöpfungszuständen einhergehen; beim sogenannten chronischen Erschöpfungssyndrom oder englisch chronic fatigue syndrome wird Epstein-Barr-Virus als eine der möglichen Ursachen angenommen.

In der Rheumatologie und Immunologie wird das Epstein-Barr-Virus darüber hinaus als ein möglicher Auslöser von rheumatischen und immunologischen Erkrankungen (Autoimmunerkrankungen / Autoimmunreaktionen) diskutiert. So wurde EBV lange als ein möglicher Kandidat für die Ursache der chronischen Polyarthritis gehandelt. Es gibt auch immer wieder wissenschaftliche Untersuchungen, die in diese Richtung gehen. Ein sicherer Beweis für einen Zusammenhang zwischen EBV und chronischer Polyarthritis steht aber auch mit Einsatz der neuesten Labormethoden aus. Mehr Evidenz gibt es für einen Zusammenhang zwischen einer chronischen EBV-Infektion und dem Sjögren-Syndrom (das ja auch mit einer Polyarthritis einhergehen kann). Die eigene Erfahrung umfaßt einige wenige Patienten mit einer chronischen Arthritis in der Folge einer EBV-Infektion. Zur Behandlung einer solchen EBV-ausgelösten Arthritis gibt es keine einheitlichen Empfehlungen, nicht zuletzt, da das Krankheitsbild als solches nicht genau definiert ist. Bei einer Patientin mit einer nahezu sicher EBV-induzierten, chronisch verlaufenden Oligoarthritis (= Arthritis weniger Gelenke, bei ihr waren es große Gelenke der unteren Körperpartie, vor allem Sprunggelenke, z.T. auch Kniegelenke) wurde in Anlehnung an die Therapie einer chronischen Polyarthritis eine remissionsinduzierende Therapie mit Chloroquin (z.B. Resochin) eingeleitet und so eine komplette Remission erreicht.

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