Kollagen ist ein wesentlicher Bestandteil des Bindegewebes und des Stützgewebes. Der Begriff "Kollagenose" wurde von Klemperer (1942) geprägt und umfaßte in der heute veralteten Definition folgende Erkrankungen: die chronische Polyarthritis ("rheumatoide Arthritis"), den systemischen Lupus erythematodes, die Panarteriitis nodosa, die Sklerodermie, die Dermatomyositis und das rheumatische Fieber. Der Amerikaner Sharp beschrieb später das nach ihm benannte Sharp-Syndrom, für das im Deutschen in der Regel die Bezeichnung Mischkollagenose verwendet wird. Heute wird unter der Krankheitsgruppe der Kollagenosen die große Gruppe entzündlicher Bindegewebserkrankungen zusammengefaßt. Mit der Weiterentwicklung der Antikörperdiagnostik und dem Nachweis von bestimmten Autoantikörpern im Blut wird der Begriff Kollagenose im engeren Sinne heute für die Gruppe von Erkrankungen gebraucht, die neben bestimmten Symptomen vor allem den Nachweis von antinukleären Antikörpern im Serum (Blut) gemeinsam haben (serologische Leitbefunde: ANA, ENA). Die wichtigsten Symptome der Kollagenosen sind unter dem Stichwort Sharp-Syndrom beschrieben.