ACR-Response-Kriterien (Responder-Kriterien)

Die ACR-Response-Kriterien (von engl. response = Antwort, Ansprechen) bewerten, ob es durch die Therapie zu einer Besserung von vordefinierten Symptomen wie Gelenkschmerz, Gelenkschwellung oder Funktionsbeeinträchtigung gekommen ist. Sie ermöglichen damit eine Beurteilung des Therapieerfolges bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis (chronische Polyarthritis).

Einordnung

Außer den Klassifikationskriterien gibt es für die Beurteilung des Therapieerfolges bei der Behandlung der rheumatoiden Arthritis die ACR-Response-Kriterien (von engl. response = Antwort, Ansprechen). Responder sind Patienten, die auf eine Behandlung ansprechen, d.h. die unter einer Behandlung die erwünschte Wirkung erfahren.

Die ACR-Response-Kriterien bewerten, ob es durch die Therapie zu einer Besserung von vordefinierten Symptomen wie Gelenkschmerz, Gelenkschwellung oder Funktionsbeeinträchtigung gekommen ist. Eine mindestens 20%-Verbesserung entspricht einer ACR20-Response (ACR20), eine mindestens 50%-Verbesserung einer ACR50-Response (ACR50), eine mindestens 70%-Verbesserung einer ACR70-Response (ACR70), eine mindestens 90%-Verbesserung einer ACR90-Response (ACR90).

Eine ACR20-Response ist zwar ein Hinweis auf die Wirksamkeit eines Medikaments. Für die heutigen Ansprüche einer modernen Rheumatologie, die sich in ihren Therapiezielen nicht mehr durch eine reine Linderung von Symptomen definiert, sondern als neuen ehrgeizigen Anspruch (zumindest als konkrete Utopie) das Erreichen einer kompletten Remission im Blick hat, ist ein nur 20%-Ansprechen unter einer medikamentösen Therapie natürlich viel zu wenig.

Für moderne, wirksame Substanzen, speziell aus der Gruppe der langwirksamen Antirheumatika , wird heute eine mindestens 50%-Verbesserung gefordert. Zunehmend wird die Wirksamkeit einer neu entwickelten krankheitsmodifizierenden Substanz aber an der Prozentzahl der Patienten gemessen, die unter dieser Therapie eine mindestens ACR70-Response erreichen. Ein solches Ansprechen kommt vom Gefühl der Patienten schon fast einer Heilung gleich.

Mit der therapeutischen Revolution in der Rheumatologie ist der Anspruch an die Wirksamkeit neuer Medikamente weiter gewachsen, so daß in klinischen Studien heute zunehmend sogar Daten zur ACR90-Response angegeben werden. Im Ergebnis kann man eine solche ACR90-Response mit einer Remission gleichsetzen, wobei kritisch einzuschränken ist, daß es sich bei allen ACR-Responses um eine prozentuale Verbesserung gegenüber dem Ausgangswert handelt und eine ACR-Response damit keine Aussage über die aktuell vorliegende Krankheitsaktivität erlaubt.

Deshalb werden zur Beurteilung einer Remission heute in der Regel andere Instrumente herangezogen, z.B. die DAS28 Remission, die einem DAS28-Wert unter 2.6 entspricht.

Definition

Eine ACR- 20 -Response (oder entsprechend ACR-50/70/90-Response) liegt vor, wenn der Patient in beiden nachfolgenden Werten eine mindestens 20 %ige (entsprechend 50%ige, 70%ige bzw. 90%ige) Besserung im Vergleich zum Ausgangswert erfahren hat:

  • Anzahl der empfindlichen/schmerzhaften Gelenke
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muß es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 20 %igen (entsprechend 50%igen, 70%igen bzw. 90%igen) Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt ("physician´s global assessment of the arthritic condition")
  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten ("patient´s global assessment of the arthritic condition")
  • Schmerz (visuelle Analogskala (VAS), eine Skala, auf der der Patient seinen Schmerz bewertet)
  • HAQ-Funktionsbehinderungsindex (HAQ)
  • CRP-Wert (CRP, c-reaktives Protein)

ACR-20-Responder-Kriterien

Eine ACR20-Response liegt vor, wenn der Patient in beiden nachfolgenden Werten eine mindestens 20%ige Besserung im Vergleich zum Ausgangswert erfahren hat:

  • Anzahl der empfindlichen/druckschmerzhaften Gelenke
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muß es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 20%igen Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt ("physician´s global assessment of the arthritic condition")
  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten ("patient´s global assessment of the arthritic condition")
  • Schmerz (visuelle Analogskala (VAS), eine Skala, auf der der Patient seinen Schmerz bewertet, alternativ numerische Analogskala)
  • HAQ-Funktionsbehinderungsindex (HAQ)
  • CRP-Wert (CRP, c-reaktives Protein)

ACR-50-Responder-Kriterien

Eine ACR50-Response liegt vor, wenn der Patient in beiden nachfolgenden Werten eine mindestens 50%ige Besserung im Vergleich zum Ausgangswert erfahren hat:

  • Anzahl der empfindlichen/druckschmerzhaften Gelenke
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muß es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 50%igen Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt ("physician´s global assessment of the arthritic condition")
  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten ("patient´s global assessment of the arthritic condition")
  • Schmerz (visuelle Analogskala (VAS), eine Skala, auf der der Patient seinen Schmerz bewertet, alternativ numerische Analogskala)
  • HAQ-Funktionsbehinderungsindex (HAQ)
  • CRP-Wert (CRP, c-reaktives Protein)

ACR-70-Responder-Kriterien

Eine ACR70-Response liegt vor, wenn der Patient in beiden nachfolgenden Werten eine mindestens 70%ige Besserung im Vergleich zum Ausgangswert erfahren hat:

  • Anzahl der empfindlichen/druckschmerzhaften Gelenke
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muß es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 70%igen Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt ("physician´s global assessment of the arthritic condition")
  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten ("patient´s global assessment of the arthritic condition")
  • Schmerz (visuelle Analogskala (VAS), eine Skala, auf der der Patient seinen Schmerz bewertet, alternativ numerische Analogskala)
  • HAQ-Funktionsbehinderungsindex (HAQ)
  • CRP-Wert (CRP, c-reaktives Protein)

ACR-90-Responder-Kriterien

Eine ACR90-Response liegt vor, wenn der Patient in beiden nachfolgenden Werten eine mindestens 90%ige Besserung im Vergleich zum Ausgangswert erfahren hat:

  • Anzahl der empfindlichen/druckschmerzhaften Gelenke
  • Anzahl der geschwollenen Gelenke

Außerdem muß es bei mindestens 3 der nachfolgenden 5 Werte zu einer mindestens 90%igen Besserung im Vergleich zum Ausgangswert gekommen sein:

  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Arzt ("physician´s global assessment of the arthritic condition")
  • Gesamtbeurteilung der Krankheitsaktivität durch den Patienten ("patient´s global assessment of the arthritic condition")
  • Schmerz (visuelle Analogskala (VAS), eine Skala, auf der der Patient seinen Schmerz bewertet, alternativ numerische Analogskala)
  • HAQ-Funktionsbehinderungsindex (HAQ)
  • CRP-Wert (CRP, c-reaktives Protein)
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