leukozytoklastische Vaskulitis

Eine leukocytoklastische Vaskulitis ist eine Entzündung von Gefäßen, die durch ein ganz typisches histologisches Bild (Bild bei der feingeweblichen Untersuchung) gekennzeichnet ist. Dabei kommt es zu einer massiven Anreicherung von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) um das Gefäß und in der Gefäßwand. Dabei wird die Gefäßwand allerdings im Gegensatz zu dem Bild bei den sogenannten nekrotisierenden Vaskulitiden nicht zerstört. Es kommt deshalb auch nicht zu Gefäßverschlüssen mit den daraus ableitbaren gefährlichen Folgen. Die leukozytoklastische Vaskulitis ist eine mögliche Begleiterscheinung bei einer ganzen Reihe von rheumatischen oder immunologischen Erkrankungen. Häufig geht ihr auch eine Infektionserkrankung voraus, in der Regel sind dies dabei Virusinfekte, z.B. mit dem Ebstein-Barr-Virus (EBV), Cytomegalie-Virus (CMV) oder anderen viralen Erregern, die dazu neigen, Autoimmunreaktionen auszulösen. Eine leukozytoklastische Vaskulitis äußert sich als Hautausschlag, der z.T. von einem sehr unangenehmen Juckreiz begleitet ist, z.T. aber auch nicht juckt. Bei einigen Patienten wird der Hautausschlag durch starke Sonneneinstrahlung hervorgerufen oder verstärkt. In diesen Fällen sollte nach antinukleären Antikörpern (ANA) gesucht werden und überlegt werden, ob bei dem Krankheitsbild Beziehungen zu Kollagenosen oder einem systemischen Lupus erythematodes vorliegen. Die Therapie richtet sich nach dem Ausmaß der Symptome und nach der Art der Grunderkrankung. In der Regel ist die Vaskulitis im Akutstadium nur durch die Gabe von Cortison ausreichend zu beeinflussen. In Abhängigkeit vom Verlauf ist darüber hinaus die Frage nach der Notwendigkeit einer langwirksamen antirheumatischen Therapie zu diskutieren. Häufig ist die Prognose einer leukozytoklastischen Vaskulitis gut. Dies gilt vor allem für die Krankheitsbilder, die in der Folge einer Virusinfektion auftreten.

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