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Waaler-Rose-Test

Der Waaler-Rose-Test ist einer von mehreren möglichen Laboruntersuchungen zum Nachweis des Rheumafaktors im Serum (im Blut). Ein anderer Test ist der Latex-Test; eine moderne Methode ist der sogenannte ELISA-Test, mit dem man zudem die unterschiedlichen Typen von Rheumafaktoren gesondert bestimmen kann (IgM-Rheumafaktoren, IgG-Rheumafaktoren, IgA-Rheumafaktoren).

Der Waaler-Rose-Test geht auf ein berühmt gewordenes Experiment des norwegischen Arztes Erik Waaler zurück, das er am 10. Dezember 1937 in Oslo durchführte. Er entdeckte dabei im Blut von speziell gegen Immunglobulin G sensibilisierten Schafen eine sogenannte Hämagglutinationsreaktion, d.h. eine Verklumpung von roten Blutkörperchen (Eryrthrozyten) , die eintrat, wenn man das Blut (Serum) von Rheumakranken mit den Erythrozyten dieser Schafe zusammenbrachte. Da die Reaktion mit Serum von Gesunden nicht eintrat, sondern nur mit dem Serum von Rheumakranken, wurde dieser im Blut von Rheumakranken nachgewiesene Faktor „Rheumafaktor“ genannt. Dasselbe Phänomen wurde später im Jahre 1948 auch von dem Amerikaner Harry Rose und Charles Regan von der Columbia-Universität in New York beschrieben. Die Methode wurde später von Singer und Plotz verfeinert und in der Folge noch mehrfach modifiziert.

Man weiß , daß Rheumafaktoren nicht nur bei der chronischen Polyarthritis (rheumatoiden Arthritis) auftreten können, sondern auch bei zahlreichen anderen Autoimmunkrankheiten nachweisbar sind, z.B. Erkrankungen aus der Gruppe der Kollagenosen einschließlich dem systemischen Lupus erythematodes (SLE), dem Sjögren-Syndrom oder auch Autoimmunerkrankungen ohne Beteiligung des Bewegungssystems wie der Autoimmunhepatitis. Außerdem können Rheumafaktoren „falsch-positiv“ bei chronisch verlaufenden Infektionskrankheiten nachgewiesen werden, beispielsweise der Tuberkulose oder auch der subakuten bakteriellen Endokarditis, einer schleichend verlaufenden Infektion der Herzklappen mit einer bestimmten Streptokokkenart.

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